Tumoren bei Ratten
Bitte einen Tumor niemals so groß: werden lassen wie auf dem Foto rechts!
Eine der häufigsten Krankheiten
bei Ratten, neben den Atemwegsinfektionen, sind
Tumorerkrankungen (mitunter auch als Geschwüre bezeichnet). Es macht immer Sinn, jeden "Knoten" und jede tumorähnliche
"Verdickung" operativ entfernen zu lassen. Solche Eingriffe lasse ich grundsätzlich
nur mit Inhalationsnarkose vornehmen. Bei dieser
Methode kam es noch nie zu einem Todesfall und alle betroffenen Ratten
überstanden die Operation hervorragend. Man sollte nie annehmen, bei
einer der oben genannten Veränderungen würde es sich sowieso
immer um "Krebs" handeln(sh.auch Ernährung).
Schließlich gibt es auch Abszesse oder
gutartige Tumore,die sich sehr gut entfernen lassen.
Grundsätzlich sollte jeder Tumor entfernt werden und zwar sofort, nachdem er vom Rattenhalter
bemerkt wird/wurde, egal ob gut- oder bösartige. Voraussetzungen sind ein gutes
Allgemeinbefinden und ob der Sitz des Tumores eine Operation ohne zu erwartende größere
Komplikationen zulässtt.
Kein Rattenhalter sollte warten, bis der Tumor zu einer enormen Größe herangewachsen ist und
erst dann sein Tier operieren lassen.
Je kleiner ein Tumor ist, desto geringer die Gefahr einer Komplikation. Ist der Tumor bereits sehr
groß geworden (etwa pflaumengroß), dauert die Operation länger, in der Folge muss die Ratte
auch länger narkotisert werden, was wiederum eine unnötige Belastung von Herz-und Kreislauf
nach sich zieht. Zudem muss der Tierarzt einen größeren Schnitt ansetzen, damit die Geschwulst
komplett entfernt werden kann, d. h., die Naht muss mit mehr Stichen, als dies bei einem sehr
kleinen Tumor (etwa Kirschkerngröße) nötig wäre, verschlossen werden.
Bei der Entfernung eines grossen Tumors entsteht zudem eine grosse Wundhöhle, in der sich
unter Umständen sehr viel Wundwasser (Seroma) ansammeln kann.
Bei größeren Nähten können zudem nicht immer resorbierbare Fäden zum Einsatz kommen. Dies
verlangt wiederum eine Entfernung der Fäden, bei einer kleinen Naht ebenfalls überflüssig, da hier
der Tierarzt resorbierbare Fäden verwenden kann und das lästige Fädenziehen, was für sensible
und ängstliche Ratten wieder mit (unnötigem) Stress einhergeht, ist überflüssig.
Nur durch eine histologische Untersuchung des tumorösen Gewebes weiß der Tierarzt sicher, ob
der entfernte Tumor gut-oder bösartig ist/war.
Allerdings ist es eine Überlegung wert, was letztendlich eine solche Untersuchung dem Tier oder
dem Rattenhalter nützt.
Da jeder Tumor entfernt werden sollte, bringt eine Erkenntnis darüber, ob es sich um Krebs
handelt, keinen Nutzen mit sich. In jedem Fall ist und war die Entscheidung die Geschwulst
entfernen zu lassen, richtig, denn nicht immer bilden sich Metastasen.
Ein Röntgenbild kann in der Regel keinen Aufschluss geben, ob es sich bei einer
Schwellung/Knoten um einen Tumor oder einen Abszess handelt, da beide
Veränderungen ähnlich abgebildet werden.
Der Tierarzt kann aber mit einer feinen Nadel und Spritze in die Schwellung
einstechen und versuchen, Material daraus abzusaugen. Bei einem Abszess kommt
Eiter heraus und selbst bei einem Tumor kommen immer ein paar Zellen mit.
Im Zweifelsfall kann das abgesaugte Material auf einem Objektträger
ausgestrichen und unter dem Mikroskop beurteilt werden. Eine Diagnose ist dann mit hoher
Sicherheit zu treffen.
In jedem Fall ist es, wie schon mehrmals darauf hingewiesen, besser zu behandeln, wenn die
Veränderung noch klein
ist. Ein Tumor muss chirurgisch entfernt, ein Abszess muss eröffnet und
gespült werden.
In der Regel kann ein Veterinär mit entsprechender Erfahrung und einem guten Ultraschallgerät
einen Tumor gut diagnostizieren.
In der Versuchstierforschung stehen Geräte zur Verfügung , mit welchen selbst millimetergroße
Tumoren in Mäusen festgestellt werden.
Es ist jedoch fraglich, ob eine gängige Tierarztpraxis mit einem für diese Genauigkeiten
ausgerüsteten Ultraschallgerät ausgestattet ist.
Entgegen der leider heute immer noch weit verbreiteten Meinung tritt Krebs bei Ratten eher selten
auf. Die meisten Tumoren sind gutartig und lassen sich bis auf wenige inoperable Geschwülste
leicht entfernen. Voraussetzung für eine Operation: gutes Allgemeinbefinden der Ratte.
Deshalb würde
ich auch nie abwarten, bis sich große Knoten gebildet haben, die
dann oft das Tier in irgendeiner Weise behindern, sei es beim Bewegungsablauf
oder bei der Nahrungsaufnahme. Und schließlich: Wenn man seiner Ratte
durch eine Operation auch nur zu einem 2 oder 3 Monate längeren, beschwerdefreien
Leben verhelfen kann, ist das doch eine sehr lange Zeit, für sie und
auch für uns Menschen.
Häufige Anfragen lassen den Eindruck entstehen, der eine oder andere Rattenhalter glaubt noch
immer, wenn er einen Knoten bei seiner Ratte ertastet, wäre das immer Krebs. Das stimmt aber
nicht. Selbst Tierärzte sind mit einer derartigen Diagnose oft recht voreilig.
Aber auch wenn eine Ratte an einem bösartigen Tumor erkrankt sein sollte, ist es wichtig und
ratsam, ihn so schnell wir möglich entfernen zu lassen, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass
sich noch keine Metastasen gebildet haben.
Je größer ein bösartiger Tumor wird, desto wahrscheinlicher auch die Bildung von Metastasen!
Vielleicht an dieser Stelle noch die eine oder andere Erklärung zu Krebs.
Ein Tumor kann gut- oder bösartig sein. Ein bösartiger Tumor, Malignom genannt, wird immer als
Krebs bezeichnet.
Bösartige Tumoren wachsen ins Nachbargewebe ein,
und zerstören es.
"Entartete" Zellen vermehren sich unaufhaltsam, sie können in Blutbahnen und Lymphgefäße
eindringen und mit dem Blut- und Lymphstrom in andere Körperorgane gelangen. Sind die
Bedingungen für sie günstig, siedeln sie sich dort an und vermehren sich erneut - es entstehen
Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen.
Gutartige Tumoren (Adenome) bilden keine Tochtergeschwülste, wachsen langsam und die
Umgebung wird nicht infiltriert. Sie sind meist gut abgegrenzt.
Ein Karzinom ist ein Malignom, d. h., von Drüsen oder anderen Geweben (außer Stützgewebe)
abstammend, z. B. Haut, Darm, Leber usw.
Als Sarkom bezeichnet man Malignome vom Stützgewebe abstammend, z. B. Knochen, Muskel
und Bindegewebe.
Nach jeder Tumorentfernung kann durchaus ein weiterer Tumor wachsen (gut- und/oder bösartig).
Ratten, die tatsächlich an Krebs erkrankt sind und deren Tumor nicht entfernt wird/werden kann,
magern meist ab, es sind Desinteresse und Apathie zu beobachten und ein früher Tod ist
absehbar.
Ich kämpfe schon seit Jahren gegen das weit verbreitete Ammenmärchen
an, das sich unter Rattenfreunden hartnäckig zu halten scheint, daß
Ratten von der Wissenschaft auf Krebsanfälligkeit gezüchtet wurden
und werden.
Die Krebsanfälligkeit gehört zur Genetik der Ratten-Wildform
wie zu der des Menschen. Durch die Zucht und Haltung in der Obhut des Menschen
hat die Lebenserwartung der Ratten zugenommen, so daß Krebskrankheiten
auftreten können. Genau wie beim Menschen.
Sobald die Infektionskrankheiten besiegt waren und die Menschen generell
älter als 60 Jahre wurden, ist Krebs plötzlich vermehrt aufgetreten.
Das heißt, Ratten wurden nie speziell auf Krebsanfälligkeit
gezüchtet. Diese Anfälligkeit war immer da und hat sich bei den
verschiedenen Stämmen nur unterschiedlich entwickelt. Eine
Wanderratte hat naturbedingt eine Lebenserwartung von maximal zwei
Wintern. Bis dahin hat der Krebs gar keine Zeit, sich zu manifestieren.
Erst in Menschenobhut bei guter Fütterung, ohne Feinddruck und frei
von den meisten Infektionskrankheiten werden die Tiere alt genug, um Tumore
zu entwickeln.
Viele Rattenstämme sind sehr gut beschrieben und auch die Krebsanfälligkeit
ist in der Regel gut bekannt. Diese Tiere werden natürlich in der
Krebsforschung entsprechend eingesetzt. Untersuchungen haben gezeigt, daß
die Häufigkeit von Krebs bei Ratten ganz klar von der Ernährung
abhängt. Eine fette Ratte kann viel häufiger und viel früher an
Krebs erkranken als eine schlanke. Eine kalorienarme Kost kurz nach dem Absetzen
der Jungtiere beugt vor allem bei weiblichen Ratten Gebärmutter- und
Gesäugetumoren vor.
Zwar sind Ratten Allesfresser, das Schwergewicht liegt aber auf Stärke
(Samen, Körner etc). Wichtig ist Frischfutter (Vitamine, Rohfaser).
Möglichst wenig Fett. Vieles ist sehr ähnlich wie beim Menschen
(die sind schließlich auch Allesfresser). Fleisch gehört eigentlich
auch zum Speiseplan der Ratte, allerdings nur in
Ausnahmefällen, daher sollte man bei "Haustieren" ganz darauf verzichten.
Jeder Rattenbesitzer sollte dies wissen, er kann so die Lebenserwartung
seines Haustieres durch die richtige Fütterung beeinflussen. Hinzu
kommt, daß die meisten Tumore bei der Ratte gutartig sind (wie
Mammatumoren und Hauttumoren) und problemlos entfernt werden können.
Dies sollte so rasch als möglich geschehen.
Es spricht auch durchaus nichts dagegen, eine Ratte mehrmals operieren zu lassen, wenn an
gleicher, oder auch an anderer Stelle ein Tumor wächst. Ausschlaggebend ist allein ein guter
Allgemeinzustand. Auch das Alter spielt nur eine untergeordnete Rolle, denn auch ältere (gesunde)
Ratten lassen sich gut operieren und erholen sich rasch mit entsprechender OP-und
Narkosetechnik, sowie guter Nachsorge!
Ich hatte einige Ratten, denen in zeitlichen Abständen mehrere Tumoren entfernt wurden. Meine
älteste Ratte war 3 Jahre bei ihrer letzten Operation, die sie sehr gut überstanden und sich
innerhalb kurzer Zeit gut erholt hat. Sie konnte danach noch viele Wochen beschwerdefrei leben!
Nur bereits kranken Tieren oder solchen, denen innerhalb kurzer Zeit an verschiedenen Stellen am
Körper Tumoren wachsen, sollte man eine Operation nicht zumuten. Sie sollten gut überwacht
werden, später gegebenenfalls Schmerzmittel erhalten und euthanasiert werden, bevor sie unter
den Tumoren zu leiden beginnen!
Mammatumoren
Beide Geschlechter können Mammatumoren entwickeln.Die Männchen
haben wie bei anderen Säugetieren, einschließlich des Menschen, ebenfalls
Milchdrüsen und Zitzen (allerdings sind diese sehr klein und nicht
funktionsfähig, außer es werden weibliche Sexualhormone verabreicht).
Die Mammatumorrate liegt bei bestimmten Stämmen bei kastrierten
Weibchen deutlich niedriger als bei unkastrierten. Bei anderen Stämmen
liegt sie bei unkastrierten Tieren bei unter 75 %. Insgesamt gesehen ist
der Mammatumor (neben Hautkrebs) die häufigste Tumorart, so daß
hier eine "prophylaktische" Frühkastration möglicherweise einen
Sinn macht. Bei den meisten Stämmen allerdings treten Mammatumore
sehr, sehr selten auf und sind praktisch auch immer gutartig, so daß
diesen Tieren eine Kastration erspart werden sollte, zumal es sich bei
Auftreten eines Mammatumors und dessen operativer Entfernung um einen kleinen
Eingriff handelt.
Scheidentumoren
Bislang wurde mir nur ein Fall bekannt, wo einer Ratte ein Scheidentumor entfernt wurde.
Als solcher erkannt wurde er erst, nachdem der Tierarzt zunächst aufgrund immer wieder
kehrender Blutungen aus dem Genitalbereich eine Gebärmutterentzündung diagnostiziert hatte.
Da die Blutungen in regelmäßigen Abständen erneut auftraten, sollte die Gebärmutter entfernt
werden. Erst nachdem das Tier bereits in der Narkose lag, stellte sich scheinbar heraus, dass die
Ursache der Blutungen ein Scheidentumor war.
Er soll "himbeergroß" gewesen sein und ließ sich laut Aussage des Tierarztes leicht
herausschälen. Die Entfernung wurde durch die Scheide vorgenommen und die Wunde mit zwei
Stichen vernäht.
Die Scheide bei der Ratte liegt ganz im Becken und ist deshalb am besten von "außen"
zugänglich. Insbesondere wenn der Tumor sich in der
Nähe der Scheidenöffnung befindet, was im oben beschriebenen Fall offensichtlich der Fall war.
Sitzt er zu tief, ist eine Operation sehr schwierig.
Je nach Größe ist der Tumor dann sogar von außen sichtbar. Der Tierarzt schneidet dann die
Schleimhaut der Scheide auf und "schält" den Tumor heraus (das ist aber nur bei gut
abgegrenzten gutartigen Tumoren möglich). Die Scheidenwand wird anschließend vernäht.
Da in so einer kleinen Scheidenöffnung, wie etwa bei einer Ratte, nicht viel Platz für eine
Operation ist, wäre zum Beispiel vorstellbar, dass, wenn der Tumor größer ist, dieser die Scheide
ausgedehnt hat und die Dehnung nach der Tumorentfernung genügend Raum geschaffen hat für
das Nähen.
Da je nach Tumorart die Tumoroberfläche aufplatzen kann, kann es dadurch zu Blutungen kommen.
Im Prinzip kann das bei jedem Tumor passieren. Wenn der Tumor unter der Haut liegt und groß
genug wird, spannt sich die Haut straff über den Tumor und es entsteht ein Druck auf die Haut.
Diese wird dadurch weniger durchblutet und wird nekrotisch (stirbt ab). Dadurch entsteht eine
Wunde, die blutet.
Dass es bei einem Scheidentumor zu Komplikationen mit der Blase kommen kann,ist nicht
wahrscheinlich, da bei der Ratte die Harnöffnung getrennt
ist von der Scheidenöffnung. Selbst wenn die ganze Scheide durch einen
Tumor blockiert wäre, würde das den Harnabsatz nicht beinträchtigen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass es bei der Ratte
gelegentlich zu Gebärmuttervorfall kommen kann (dies ist häufiger als ein
Scheidentumor).
Die Gebärmutter ist relativ lose und sie kann wie eine
Socke umgestülpt werden. Sie hängt dann mit der
Innenseite nach außen aus der Scheide heraus. Da diese Innenseite aus Schleimhaut besteht,
blutet
sie relativ leicht.
Dies könnte zum Beispiel von einem unerfahrenen Tierarzt als blutender Scheidentumor
diagnostiziert werden. Die Behandlung ist jedoch ganz anders. Wird dieser angebliche Tumor
weggeschnitten, so entsteht eine Verbindung von der Scheidenöffnung zur Bauchöhle, die
unweigerlich zu
einer Infektion und dem Tod des Tieres führen wird.
Hauttumoren
Hauttumoren sind meist gutartig, es handelt sich dabei um sogenannte sterile
Tumoren (also solche ohne Beteiligung von Bakterien). Es gibt auch durch
Bakterien indizierte Tumoren, die jedoch seltener sind. Oft spielt bei
der Tumorbildung die genetische Veranlagung eine Rolle. Die Erfahrung hat
gezeigt, daß sich diese Tumoren meist leicht entfernen lassen. Leider
können auch gutartige Tumoren so gelagert sein, daß sie inoperabel
sind. Solange sie die Ratte nicht behindern, kann diese aber auch damit
noch lange Zeit gut leben und es besteht kein Grund, das Tier frühzeitig
einschläfern zu lassen. Ein Tumor, der sich bei einer Ratte z. B. vorne
an der Ellenbeuge befindet, läßt sich leicht entfernen. Viele
warten jedoch leider zu lange, dann gehen diese Tumore auf das Gelenk über
und greifen zudem den Nerv an. Operiert man erst dann, müßte
das Bein amputiert werden! Wenn sich Tumoren an den vorderen Gliedmaßen
befinden, sollte man sofort vom Tierarzt beurteilen lassen, ob eine Operation
in Frage kommt. In den meisten Fällen sind diese Tumoren gut abgesetzt
und lassen sich prima entfernen. Wenn sie erst einmal eine Weile "wuchern",
zerstören sie das Gelenk, es sind dann viele Nerven und große
Gefäße beteiligt, und man kann nichts mehr machen! Es liegt
also in vielen Fällen in den Händen des Rattenliebhabers, ob
seine Ratte noch mehrere Monate tumor- und beschwerdefrei leben kann und
darf! Bei bösartigen Tumoren, die sehr schnell wachsen, verfällt
das Tier praktisch von einem Tag auf den anderen, wird klapprig und mager.
Wenn diese Tumore größer werden, verdrängen sie andere
Organe (ist auch bei gutartigen Tumoren der Fall). So kann etwa die Milz
reißen und das Tier so von einer Stunde auf die andere innerlich
verbluten. Bei großen inneren Tumoren ist die Blutungsgefahr ohnehin
sehr groß, da diese sehr stark durchblutet sind. Von einer Operation
wird der Tierarzt in solchen Fällen meist abraten. Ausschlaggebend
ist selbstverständlich das Alter der Ratte, deren Allgemeinzustand
und der Sitz des Tumors. Innere Tumoren sind recht gut ertastbar. Da bei
Befall eines Organes (wie Leber oder Niere) dieses komplett entfernt
werden müßte, sind auch diese Tumoren inoperabel, eine Röntgenaufnahme
ist anzuraten, um eine andere Erkrankung auszuschließen.
Knochentumoren,
wie auch alle Rückenmarktumoren und Hirntumoren können ebenfalls
nicht operiert werden. Die Diagnose von Rückenmarkstumoren stützt
sich auf die Symptome, welche sich in Ausfallerscheinungen von Gliedmaßen
bis hin zu völliger Lähmung äußern. Diese Tumore wachsen
in der Regel sehr rasch und lassen sich entsprechend gut an der Wirbelsäule
ertasten. Je nachdem, wo der Tumor sitzt, laufen die betroffenen Tiere
im Kreis, bei Hirntumoren treten ebenfalls sogenannte Manegenbewegungen
auf. Die Ratten torkeln zur Seite und können nicht mehr richtig laufen.
Sie magern auch ab, werden apathisch und vertrocknen, obwohl sie ständig
Durst haben. Auch bei inneren Tumoren ist Abmagern, sowie Desinteresse
und Apathie zu beobachten.
Lebertumoren
In Einzelfällen ist die Entfernung eines Tumors an der Leber möglich.
Bei einer Ratte können z. B. bis zu 50 % der Leber entfernt werden, ohne dass das Tier davon
Schaden nimmt.
Im Versuchstierbereich werden für bestimmte Forschungsvorhaben routinemäßig
Leberteilamputationen durchgeführt.
Der Zugang zur Bauchhöhle ist ein "Routineeingriff", von dort aus sind alle Organe der Bauchhöhle
gut erreichbar.
Oft ist es jedoch leider so, dass Tierärzte nicht operieren, sei es, weil sie zu wenig Erfahrung
haben, oder ganz einfach, weil sie es "übertrieben" finden, eine Ratte einem solchen Eingriff zu
unterziehen (..ist ja nur eine Ratte..)
Schmerzmittel (anstelle einer Operation) sind meist nicht einsetzbar. Das Problem ist in der Regel
nicht der Schmerz, sondern dass die Tumormasse mit lebensnotwendigen Prozessen in
Zusammenhang steht (z. B. Gallenabfluss, Leberdurchblutung, Verdauung, etc.).
Die Tiere zeigen dann meist Symptome, die nicht unmittelbar mit diesen Störungen zu tun haben.
Knochenkrebs
Knochenkrebs bei Ratten ist eher selten, er neigt jedoch sehr stark zu
Metastasenbildung und ist im späteren Stadium sehr schmerzhaft. Eine
genaue Abschätzung ist allerdings nur vom behandelnden Tierarzt möglich.
Sitzt ein Knochentumor am Schwanz, ist ggf eine Amputation möglich.
Lipome
Lipome treten bei Ratten häufig auf. Es handelt sich um gutartige Tumoren, um
Fettgeschwülste,
(auch Fettgewebegeschwulst genannt),
die sehr groß werden können. Auch sie sollten, so lange sie noch
relativ klein sind, entfernt werden, da sie zum Beispiel, je nachdem an
welcher Stelle des Körpers sie sich befinden, die Bewegungsfähigkeit
mehr oder minder stark einschränken/behindern, mitunter kann sogar
die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt werden. Durch das enorme Wachstum
können sie beispielsweise auch Lympfknoten von ihrem Platz verdrängen.
Diese müssen dann bei einer Operation mit entfernt werden.
Nur wenn ein Lipom an einer Stelle sitzt, wo für das Tier keinerlei Beeinträchtigung zu erwarten ist,
kann auf eine Operation verzichtet werden (z.B. auf dem Rücken).Dies sollte immer individuell in
Absprache mit dem Tierarzt entschieden werden.
Lipome fühlen sich eher weich an, sind verschiebbar und gut abgegrenzt und sitzen oft direkt unter
der Haut.
In der Regel wachsen sie eher langsam, aber es kann durchaus aus sein, dass ein Lipom relativ
schnell sehr groß wird.
Lymphome
Ratten können auch an Lymphomen erkranken. Diese sind in der Regel
jedoch seltener als Lipome. Lymphome können gut- und bösartig
sein (bösartige Geschwulst eines Lympfdrüsenknotens oder gutartige
Wucherung des Lympfgewebes) und auch wiederkommen. Die Möglichkeit,
dass ein neuer Tumor wächst, lässt sich leider nie ausschließen,
dennoch ist, je nach Sitz des Tumors und Allgemeinzustand der Ratte, eine
Operation ratsam.
Mit homöopathischen/pflanzlichen Medikamenten wie z. B. Ney Tumorin
oder auch mit Spinnengift (Tarantelgift, z. B. Theranekron) lassen sich Tumoren bei Ratten
wenig beeinflussen.
Kortison kann unter Umständen Einfluss auf das Tumorwachstum nehmen, je nach Tumor und
Stadium kann es Wachstum fördern oder verlangsamen. Es auf jeden Fall kein Allgemeinheilmittel
und sollte nicht dazu verleiten, auf eine notwendige Operation zu verzichten.
Augentumor
Das Hervorquellen eines Auges könnte ein
Hinweis auf einen Tumor sein, der in der Augenhöhle sitzt.
Auch bei einem Augenhöhlenabszess kann das Auge hervorquellen.
Um das Auge hervorquellen zu lassen, muss der Tumor/Abszess "in" der
Augenhöhle liegen (läge ein Gehirntumor vor, würde dieser den Weg des geringsten
Widerstandes gehen, d. h., er würde das Gehirn verdrängen und nicht den Knochen zum Auge aus
dem Weg drücken)
In beiden Fällen ist in der Regel eine Behandlung möglich.
Im Falle eines Abszesses und wenn das Auge noch
nicht geschädigt ist (durch Austrocknen, weil die Augelider nicht mehr
geschlossen werden können) kann der Tierarzt versuchen, den Abszess zu
leeren und zu spülen.
Bemerkt der Rattenhalter rechtzeitig eine Veränderung des Auges, kann bis zur endgültigen
Diagnose eine entsprechende Augensalbe verabreicht werden (z. B. Thilo Tears Gel).
Handelt es sich um eine Tumorerkrankung und ist das Auge bereits geschädigt,
kommt in der Regel nur ein Entfernen des Auges in Frage. Tumor wie auch Abszess
können dann sauber entfernt werden und die Lider werden anschließend
vernäht. In der Regel ist ein Augenhöhlentumor auf die Augenhöhle
beschränkt.
Ob der Knochen bereits angegriffen ist, kann jedoch erst während der Operation festgestellt
werden.
Sollte dieser aber mitbetroffen sein, kann wegen der
Nähe des Gehirns nicht mehr operiert werden.
In einem solchen Falle sollte der Tierarzt den Tumor so weit es geht
entfernen und die Augenhöhle verschließen. Die Ratte wird nach der Operation jedoch leider mit
einer schlechten Prognose entlassen. Dennoch ist es immer ratsam, bei einem guten
Allgemeimzustand des Tieres, den Eingriff trotzdem vornehmen zu lassen. Wenn der Tumor auf die
Augenhöhle beschränkt ist, kann die Ratte auch mit einem fehlenden Auge noch lange "gut"
weiterleben.
Wenn weder ein Tumor, noch ein Abszess die Ursache ist und "nur" ein Augenschaden
vorliegt, kann ebenfalls an einen Eingriff gedacht werden.
Die Entfernung eines Auges ist eine relativ einfache Operation. Das Risiko ist gering.
Um eine sichere Diagnose stellen zu können, z. B. zur Feststellung, ob es sich um einen
Augenhöhlenabszess handelt, müsste ein kompetenter und geübter Tierarzt die Schwellung hinter
dem Auge mit einer Spritze mit feiner Nadel punktieren und versuchen, etwas Material
anzusaugen. Das abgesaugte
Material kann dann unter dem Mikroskop untersucht werden. Häufig ist bei
einem Abszess der Eiter bereits im Auge sichtbar. Die Leerung/Spülung
erfolgt auf dem gleichen Wege. Das Auge der Ratte ist gut verschiebbar, so
dass die hintere Augenhöhle problemlos erreicht werden kann. Natürlich muss das Tier für die
Prozedur narkotisiert werden.
Zymbaldrüsentumoren
Die Zymbaldrüse (eine modifizierte Talgdrüse) liegt bei der Ratte direkt unter dem Ohr.
Meinen Recherchen zufolge ist es die Aufgabe der Zymbaldrüse (lat. Gl. ceruminales)
Ohrenschmalz (Cerumen)zu produzieren.
Ob ein Zymbaldrüsentumor entfernt werden kann, hängt unter anderem von dessen Lage und
Beschaffenheit ab.
Mein Tierarzt hat einer meiner Ratten einen solchen Tumor entfernt.
Der Tumor war nekrotisch und leicht mit dem Nachbargewebe, dem äußeren Hautgewebe
verwachsen.
Über den Tumor wurde nach unten eine Uteruspolypenschlinge gestülpt (wird in der Humanmedizin
verwendet). Man kommt damit bis auf etwa 10 % der Basis des Tumors hinunter. Die Schlinge
wurde dann zusammengezogen und damit gleichzeitig das blutführende Gefäß abgebunden. Das
so abgebundene Gewebe (der Tumor) konnte dann oberhalb der Schlinge ohne größere Blutungen
entfernt werden.
Aus anatomischen Gründen gibt es nur wenige Möglichkeiten, einen Zymbaldrüsentumor operativ
zu entfernen.
Bei der oben erwähnten Methode besteht jedoch die Gefahr, dass in der Tiefe noch Tumorgewebe
vorhanden ist, wodurch es zu einer Tumorneubildung kommen kann.
Wegen der Entzündung des Gewebes konnte die Wunde nicht genäht werden, so dass die
Öffnung von innen her heilen muss.
Die Nachsorge besteht aus einer ganz normalen typischen Wundversorgung mittels Penicillin-
Sulfonamid-Puder.
Schilddrüsentumor
Stellt der Tierarzt bei einer Ratte einen inoperablen Schilddrüsentumor fest, kann eine Therapie
mit Jodetten versucht werden. Es bestehen (geringe) Chancen, dass durch eine
Schilddrüsenhormontherapie das Wachstum des Tumors verlangsamt wird.
Harnröhrentumor (?)
Ein Tierarzt erklärte einem Rattenhalter, dass er während! der Operation dessen Ratte einen
Tumor gesehen hat (haben will),
der, so der Veterinär, die Harnrohre umschließt. Um ihn entfernen zu können, müsse er die
Harnröhre durchtrennen.
Anmerkung Rattenzauber:
Die Harnröhre ist von der Bauchhöhle aus nicht sichtbar! Sie liegt im Becken und das ist bei der
Ratte sehr eng. Um die Harnröhre zu sehen, müsste der Veterinär entweder den Darm, die
Harnblase und die Geschlechtsorgane herauschneiden oder den Beckenboden durchbrechen.
Blasentumoren
bei Ratten sind meinen Recherchen nach sehr selten. Im Frühstadium sind wahrscheinlich keine
Symptome zu erwarten. Später dann kann es zu Problemen beim Harnabsatz und evtl. zu blutigem
Harn kommen. Eine Operation ist möglich, allerdings nur wenn ein Großteil der Blase noch
tumorfrei ist. Röntgen und Ultraschall (mit genügender Auflösung) sollten eine Verdachtsdiagnose
ermöglichen.
Es gibt Normalwerte für die Harnuntersuchung bei der Ratte.
Ein gutes Veterinärlabor sollte Rattenwerte haben, aber jedes Labor hat etwas andere Werte,
basierend auf den Instrumenten und Techniken, die dort jeweils verwendet werden.
Ein einfacher Teststreifen ist jedoch oft ausreichend, um Probleme mit Blase und Nieren zu
entdecken. Klinische Anzeichen sind blutiger oder sehr trüber Harn. Der Harn wird in kleinen
Portionen abgesetzt, aber das ist of schwierig zu erkennen, da Ratten of markieren und das
ähnlich aussieht. Sind die Nieren betroffen, so kann es zu rauhem Haarkleid, gekrümmten Rücken
und allgemeiner Lethargie kommen.
Hypophysentumor
Erkrankt eine Ratte an einem Hypophysentumor, kann es zu "Riesenwuchs" kommen.
Eine Ratte könnte dadurch etwa 20 bis 30 % größer werden als ein durchschnittlich
"normal"gewachsenes Tier.
Auch bei Störungen im Hypotalmus kann die Abgabe des Wachstumshormones
durch die Hypophyse ständig stimuliert werden, so dass es auch hier zu verstärktem
Größenwachstum kommen kann.
Allerdings sterben Tiere mit Hypophysen-Fehlern sehr früh, da sie durch die Erkrankung unter
schwersten Stoffwechselstörungen leiden, die bei Ratten, anders als beim Menschen, nicht
behandelbar sind.
Dennoch sind Hypophysentumoren die häufigsten Tumoren bei der männlichen Ratte. Sie treten
vermehrt im Alter auf, aber verschiede Rattenstämme sind unterschiedlich empfindlich. Bei
gewissen Stämmen treten sie früher auf als bei anderen (genetische Komponente).
Hämangiosarkom
Dies ist ein relativ seltener Krebs, der von den Zellen der Blutgefäße ausgeht und in allen
Körperteilen entstehen kann.
Der Tumor ist bösartig, kann operativ entfernt werden, aber in der Regel treten Metastasen auf
und eine Operation ist in der Regel dann nicht mehr möglich.
Hirntumoren
Hirntumoren lösen bei Ratten sehr selten Symptome aus.
Es ist jedoch eine immer wieder "gern" gestellte Diagnose von Tierärzten, wenn sie gewisse
Symptome, mit welchen Ihnen Ratten vorgestellt werden, nicht besser deuten können, bzw. wenn
die von ihnen verordnete Therapie versagt hat. Viele von Ihnen machen es sich schon etwas zu
leicht. Auf der anderen Seite: wenige von unseren Tierärzten haben je eine Ausbildung
auf Rattenkrankheiten genossen. Das wäre etwa vergleichbar, als würde ein Tierhalter mit seiner
Katze zu seinem Hausarzt gehen. Der hat zwar eine gewisse Ahnung, aber sein Spezialgebiet ist
der Mensch und nicht die Katze. Ein Katzen- oder Hundearzt versteht daher meist leider genauso
wenig von Ratten.
Wir sollten aber auch Verständnis für Tierärzte haben, denn vor gar nicht all zu langer Zeit wäre es
undenkbar gewesen, dass Ratten zur Behandlung einem Tierarzt vorgestellt oder gar operiert
worden wären.
Inzwischen gibt es doch schon einige Veterinäre, die auch ein Herz für Ratten haben, sich für deren
Gesundheit engagieren und in deren Sinne weiterbilden.
Ich möchte daher nicht versäumen, all diesen Tierärzten ein ganz herzliches Dankeschön
auszusprechen im Namen unserer reizenden kleinen Pelznasen.
Für die Entstehung von Krebs ist überwiegend eine genetische Veränderung verantwortlich, jedoch
spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle, die Zellen entarten lassen, wodurch es dann zu
einer Krebserkrankung kommt.
Zu den äußeren Einflüssen zählen u. a. die ultravioletten Strahlen der Sonne, bestimmte
Schimmelpilze in Lebensmitteln, Fehlernährung, einige Virusinfektionen oder manche
Chemikalien, die jedoch nicht allein für Krebs verantwortlich gemacht werden können.
Die Fähigkeit, mit schädigenden Einflüssen umzugehen oder geschädigtes Erbmaterial zu
vernichten, ist nicht bei allen Ratten gleich, da auch die Abwehrkräfte des Körpers (Immunsystem)
eine Rolle spielen.
Dass Krebs bei älteren Ratten vermehrt auftritt, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass im Alter
das Immunsystem häufiger geschwächt wird und somit die "Reparatur"fähigkeit des Organismus
nachlässt. Dazu kommt, dass mit zunehmendem Alter auch die schädigenden Einflüsse länger auf
den Organismus einwirken konnten, d.h. im Alter wird die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer
Zunahme von bösartigen Tumorerkrankungen kommt, höher.
Aus aktuellem Anlass ein "Negativbeispiel", wie eine relativ einfache Tumoroperation nicht
durchgeführt werden sollte.
Bitte deshalb immer mit dem Tierarzt vor jedem Eingriff über die Operation sprechen!
Folgendes Sachverhalt lag vor.
Einer weiblichen Ratte (etwa 1 1/2 Jahre alt)
wurde ein kirschkerngroßer Tumor entfernt, der verschiebbar, seitlich unter dem Arm direkt unter
der Haut saß.
OP-Technik:
Der Tierarzt nahm den Knoten mit einer Pinzette, hob ihn mitsamt der Haut hoch und schnitt dann
unterhalb des Knotens diesen mitsamt Haut ab, d.h. er hat nicht, wie es üblich ist, einen Schnitt
angesetzt und dann den "Tumor" herausgeschält/geschnitten, sondern es entstand ein sehr großes
Loch, weil ja über dem Tumor die komplette Haut fehlte, welche er mit abgeschnitten hatte.
Die große Wunde wurde dann vom diesem Tierarzt mit etwa 6 Stichen zusammengenäht. Also
winziger Tumor vorher, große Wunde danach!
Die Ratte hat sich nach der OP innerhalb kürzester Zeit fast alle Fäden
entfernt, es hat relativ stark geblutet, worauf ein erneuter Tierarzt-Besuch noch am gleichen Tag
erfolgte.
Der Tierarzt klammerte die Wunde mit zwei Klammern.
Dabei entstand wohl eine Art Hautwulst, die sich die Ratte komplett abgefressen hat. Der Arzt hat
der Ratte nach dem "Schnitt", bzw der "Operation" ein Antibiotikum gespritzt, kein Schmerzmittel,
kein Beruhigungsmittel. Die
Ratte war die ganze Nacht nervös und unruhig, war offensichtlich desorientiert und hatte wohl
Schmerzen, ausgelöst durch Spannen und Jucken an der Wunde, wahrscheinlich verursacht durch
die Nahttechnik.
Die Rattenhalterin versuchte in der gleichen Nacht noch einen Verband anzulegen, was misslang.
Da es Samstag nacht war, empfahl ich der Rattenhalterin, ihrer Ratte Aspirin zu verabreichen,
etwas anderes hatte sie nicht im Haus. Die Ratte wurde daraufhin etwas ruhiger. Außerdem riet ich
zur einer Kühlung der Wunde mit einer kalten Kompresse mittels sauberem, nicht fusselnden Tuch,
woraufhin die Blutung zum Stillstand kam.
Die Ratte versuchte dennoch immer wieder, die Wunde zu belecken.
Am nächsten Tag (Sonntag) wurde die Ratte erneut dem behandelnden Arzt vorgestellt, der nun
endlich ein Schmerzmittel verabreichte und ein (von mir empfohlenes) Beruhigungsmittel.
Dazu die Meinung eines auf Ratten spezialisierten Tierarztes:
" Das ist keine akzeptable Technik. Wenn ein Tumor mit der Haut verwachsen ist, oder wenn die
Haut über dem Tumor
geschädigt ist, so muss ein Teil der Haut mitentfernt werden. Andernfalls
wird ein Einschnitt über dem Tumor gemacht und der Tumor wird vorsichtig
freipräpariert. Die Blutgefäße, die zum Tumor führen, werden isoliert,
abgebunden und erst dann durchgeschnitten. Das reduziert Blutungen. Wenn der Tumor entfernt
ist, wird die Unterhaut mit einer (oder bei größeren
Tumoren mehreren) fortlaufenden Subkutannähten zusammengezogen.
Idealerweise sind nach dem Plazieren dieser Naht die Wundränder bereits
aneinanderliegend und die Hautnähte (Einzelknopfnaht) können gesetzt
werden, ohne Zug auf die Haut auszuüben. Das reduziert den Juckreiz und die Ratte lässt die
Wunde eher in Ruhe. Besser sind natürlich sogenannte
intradermale Nähte, bei denen von außen keine Fäden sichtbar sind. Die
Wunde kann zusätzlich noch mit Wundleim versiegelt werden."
Jeder Rattenhalter kann seinem Tier eine solche Tortur ersparen!
Wenn also eine Tumoroperation ansteht und die Ratte einem Tierarzt vorgestellt wird, sollte vorher
ausführlich die Operationstechnik besprochen werden.