Die kranke Ratte - Diabetes
Ratten mit Diabetes zeigen oft starke Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen, sind matt und antriebslos, schlafen viel und bewegen sich nicht mehr gerne.
Befindet sich zu viel Glukose im Blut, wird diese mit dem Urin ausgeschieden (das kann z. B. mittels Teststreifen aus der Apotheke nachgeweisen werden). Ist eine Ratte an Diabetes erkrankt, scheidet sie große Mengen an Urin aus. Durch den hohen Flüssigkeitsverlust muss sie im Ausgleich dazu sehr viel Wasser aufnehmen, sie trinkt also mehr als sonst.
Neben dem Wasserverlust baut der Körper Fett- und Eiweißreserven ab, dadurch kann die Ratte in kurzer Zeit viel an Gewicht verlieren, auch wenn sie "normal" Nahrung aufnimmt. Die Haut kann durch den Wassermangel austrocknen. Dadurch kommt es eventuell verstärkt zu Juckreiz.
Treffen mehrere der beschrieben Symptome zu, könnte die Ratte möglicherweise an Diabetes erkrankt sein (sh. auch Augenerkrankungen).
Besonders auffällig ist, dass an Diabetes erkrankte Ratten ihren Urin "trinken", wenn sie irgendwo außerhalb der Einstreu eine Pfütze hinterlassen haben. Wer also beobachtet, dass sein Tier sich auffallend für seinen Urin interessiert und noch weitere (auffällige) Krankheitssymptome zeigt, der sollte eventuell beim Tierarzt einen Glukose-Test machen lassen.
Die Ratte kann mit Insulin behandelt werden. Gleichzeitig wird der Blutzucker (tägliche kleine Blutentnahme oder Harnprobe) kontrolliert. Die Insulindosis wird korrigiert, bis der Blutzuckerspiegel im richtigen Bereich liegt. Es ist jedoch fraglich, ob es in der Praxis möglich ist, die aufgenommenen Mengen an Brot-,bzw. Kohlehydrateinheiten einer erkrankten Ratte zu bestimmen und danach deren Insulinverbrauch zu berechnen.
Wer bei seiner Ratte mittels Teststreifen einen erhöhten Glukosewert festgestellt hat, sollte seinen Tierarzt befragen, ob vor einer Behandlung mit Insulin evtl. eine "Buchweizen-Diät" empfehlenswert wäre. Forscher fütterten diabetische Ratten mit Buchweizen, woraufhin der Blutzuckerspiegel der Tiere um bis zu 19 % sank. Auch Zimt soll ähnlich wirken. Von den beiden Zimtsorten (Chinesischer und Ceylon-Zimt) wird Untersuchungen zufolge chinesischer Zimt empfohlen, der einen deutlicheren Effekt in der Wirkung zeigte.
Bei Zimt wird jedoch zu Vorsicht geraten, da neuesten Erkenntnissen zufolge Zimt (je nach Herkunft) hohe Mengen des gesundheitsschädlichen Stoffs Cumarin enthalten kann. Hier wiederum liegt der Vorteil beim Ceylon-Zimt, der weitaus weniger Cumarin enthält.
Im Tierversuch zeigte sich, dass Cumarin krebserregend ist. Beim Menschen wird ein tolerabler Richtwert von 0,1 mg/kg KGW/Tag zugrunde gelegt. Bei einem Kleinkind wird beim Verzehr von nur 3 Zimtgebäcksternen die tolerierbare tägliche Menge an Cumarin bereits erreicht. Es ist daher äußerst zweifelhaft, ob eine "Zimt-Diät" bei Ratten tatsächlich sinnvoll ist.