Eine Geschichte über unseren Hund Candy

Am Morgen des 24. Dezembers 1980 haben wir Candy zu uns nach Hause geholt. Am Heiligen Abend. Candy war gerade 8 Wochen alt, und ich konnte ihn damals fast auf eine Hand setzen und hochheben, so winzig war er. Seine Futterschüssel war beinahe größer als er selbst. 16 Weihnachtsfeste verbrachten wir zusammen, das 17. durften wir nicht mehr mit ihm erleben. Fast 17 Jahre waren wir eine Familie. Candy war ein Teil unseres Lebens, und als er gehen musste, ging auch ein Teil von uns.

Ja, es war "nur" ein Hund, aber wer wie wir diese lange Zeit, die dann doch so plötzlich vorüber war, jeden Tag die Freude in seinem Gesicht und in seinen Augen sehen konnte, wenn er uns nach dem Aufstehen am Morgen begrüßte, mit welcher Begeisterung er bei unseren Spaziergängen über Felder und Wiesen tobte, immer darauf achtend, dass wir ihn auch ja dabei sehen konnten, wer jemals seinem Hund freudige oder traurige Dinge erzählte, und sich sicher war, dass er alles verstehen konnte, der weiß, dass es nicht "nur" ein Hund ist, der an des Menschen Seite durch das Leben geht, sondern ein Freund.

Candy war einmalig. Er lernte so schnell und war immer an allem interessiert. Er fuhr leidenschaftlich gerne im Auto, und er begleitete uns überallhin. Er wusste sich auch überall zu benehmen und war nirgendwo aufdringlich.Am liebsten aber war er daheim und war zufrieden, wenn wir alle zusammen waren.

Sein Grab ist im Garten. Aber das Kreuz dort ist nur symbolisch. Immer wenn ich bei blauem Himmel die weißen Wolken betrachte, dann sehe ich Candy. Er ist im Land hinter der Regenbogenbrücke.Hätte ich diese Zeilen auf Papier geschrieben, wären viele Buchstaben verwischt, feucht von meinen Tränen, eineinhalb Jahre noch nachdem er diese Welt verließ.

Aber das Glück, dass wir mit ihm diese so lange Zeit verbringen durften, kann uns niemand nehmen.
"Wir vergessen dich niemals, und eines Tages werden wir uns wiedersehen!"

Erika und Peter,

Februar 1999

Der einzige absolut selbstlose Freund, den der Mensch in dieser selbstsüchtigen Welt haben kann, der einzige Freund, der ihn nie verlässtt und sich ihm gegenüber nie undankbar oder treulos erweist, ist sein Hund. Eines Menschen Hund steht in Wohlstand und Armut an seiner Seite, in gesunden und in kranken Tagen. Er wird auf der kalten Erde schlafen, im eisigen Wind und Schnee des Winters, nur um an der Seite seines Herrn und Meisters zu sein. Er wird die Hand küssen, die ihm keine Nahrung anbieten kann; er wird die Wunden und Schrammen lecken, die die rauhe Welt schlägt. Er behütet den Schlaf seines armen Herrn, als wäre dieser ein Fürst. Und wenn alle anderen Freunde ihn verlassen: Er bleibt zurück. Und wenn der Reichtum vergeht, der Ruf zuschanden wird, seine Liebe bleibt so beständig wie die Sonne auf ihrer Reise über das Himmelszelt.

SENATOR GEORGE VEST, 1870