Die kranke Ratte - Erste Hilfe




Eine wichtige Anmerkung vorweg:

Alle in den Kapiteln (Notfall) Apotheke, Krankheiten, Kastration, Operation und Narkose aufgeführten Medikamente und deren Dosierung, sowie alle Therapievorschläge beruhen auf eigenen Erfahrungen mit unseren Tieren und sind u. a. als Entscheidungshilfen für den Rattenhalter, sowie eventuell als Ansatzpunkt für den einen oder anderen Tierarzt zur Behandlung gedacht. Wir übernehmen keine Garantie dafür, dass diese Angaben immer und ohne weiteres auf jede Ratte anwendbar sind und empfehlen, _jede_ kranke Ratte dem TA vorzustellen. Wir können ebenfalls keine Gewähr übernehmen für alle in unseren Seiten aufgeführten Anregungen und Tipps, sowie für Empfehlungen zur Haltung und Pflege von Ratten. Die Verantwortung obliegt daher immer dem Rattenhalter.

Alle Dosierungsangaben bei rattenzauber.de wurden recherchiert, stammen aus seriöser Quelle und/oder wurden von mir und anderen Rattenhaltern an ihren Tieren mit Erfolg angewendet!
In den meisten Fällen handelt es sich um Medikamente, die verschreibungspflichtig sind und arzneimittelrechtlichen Vorschriften unterliegen.
Eine dieser Rechtsgrundlagen ist das Heilmittelwerbegesetz, das es dem Hersteller nicht möglich macht, Aussagen außerhalb des in der Zulassung festgeschrieben Textes (= Packungsbeilage) zu tätigen. Jegliche Missachtung der Vorschriften bringt oft empfindliche Strafen mit sich.
Da viele Medikamente nicht für Ratten entwickelt, bzw. zugelassen werden, ist der Hersteller mit einer öffentliche Freigabe für Dosierungsangaben aus o. g. Gründen sehr zurückhaltend, auch dann, wenn diese Mittel an Ratten erprobt wurden und sich als wirksam erwiesen haben.
Es steht aber jedem Anwender frei, Erfahrungsberichte zu veröffentlichen und auf die Wirksamkeit der Medikamente hinzuweisen und somit auch firmeninterne Dosierungshinweise und/oder Handhabung von Medikamten, die nicht für Ratten zugelassen wurden, mit oben genannten Hinweis zu nutzen.
Häufig gibt es für Dosierungsvorgaben für Medikamente verschiedenen Publikationen. Jemand probiert eine Dosis und findet, dass sie wirkt und beschreibt dies in einem Buch/Artikel. Jemand anders macht dasselbe mit einer anderen Dosis.
Deshalb kann es immer wieder zu unterschiedlichen Dosierungsvorgaben kommen (zum Beispiel bei Karsivan und um noch ein weiteres, markantes Beispiel zu nennen: Die Literaturangaben für Doxycyclin schwanken von 4-100 mg/kg!)

Es gibt Rattenhalter, die meinen, Ratten könnten ihrem Menschen "vorspielen", es ginge ihnen gut, obwohl sie krank sind. Das ist aber ein Irrtum! Ist eine Ratte krank, dann zeigt sie eindeutige Symptome, die es nur richtig zu beurteilen gilt, was für einen "Neuling" nicht immer ganz leicht ist, da er meist noch über zu wenig Erfahrung verfügt.

Das Problem liegt auch häufig darin, dass Ratten Krankheitssymptome erst dann zeigen, wenn sie bereits schwer krank sind. Andere Tiere machen schon früher auf sich aufmerksam. Ratten sind genetisch darauf getrimmt, möglichst wenig zu zeigen, wenn sie krank sind. Das Raubtier wird immer zuerst ein krankes Beutetier angreifen, da es einfacher zu töten ist. Die Ratte wird also unter Umständen versuchen, so lange wie möglich "gesund" auszusehen, damit sie länger überlebt. Es ist demnach wichtig, dass sie ihre Schwäche nicht zeigt. Dies könnte vom Heimtierhalter unter Umständen als "vorspielen" von Gesundheit verstanden werden.

Wer sein Tier gut kennt und stets beobachtet, der wird dennoch jede kleinste Veränderung in seinem Verhalten bemerken und verstehen lernen, Anzeichen einer Krankheit richtig zu deuten.

Bei akuten und starken Schmerzen können Ratten Quietschlaute von sich geben, sitzen zusammengekauert in einer Ecke und schlafen viel. Weitere Hinweise auf eine Erkrankung können u a sein: Abmagerung, gesträubtes Fell, Untertemperatur, Fieber, Einstellen der Nahrungsaufnahme, verstärkte und/oder schnellere Atmung, Augen- und/oder Nasenausfluss, Durchfall/Verstopfung usw.

Es gibt noch sehr viel mehr Anzeichen einer Erkrankung, die sich durch verändertes Verhalten, z. B. bei spezifischen Erkrankungen, bemerkbar machen. Sobald das Verhalten von der Norm abweicht, sollte der Rattenhalter aufmerksam werden und sein Tier genau beobachten, damit die Ratte rechtzeitig vom Tierarzt untersucht wird, eine entsprechende Diagnose gestellt und die Behandlung eingeleitet werden kann.

Die folgenden Ratschläge zur ersten Hilfe bei Erkrankungen sind von mir und auch von anderen Rattenhaltern angewandt worden. Sie geben ausschließlich Erfahrungswerte wieder und ersetzen keinesfalls den Gang zum Tierarzt, sondern können dann zur Anwendung gelangen, wenn ein Besuch bei einem Tierarzt nicht sofort möglich ist (an Wochenenden oder Feiertagen). Wenn bis dahin mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen keine Besserung erzielt wurde, sollte die Ratte sobald als möglich einem Tierarzt vorgestellt werden.

Eine Haftung für "Schäden", die eventuell durch (auch unsachgemäße) Behandlungsma&zlig;nahmen auftreten, kann nicht übernommen werden.

Allen kranken Ratten wünsche ich an dieser Stelle gute Genesung !

Bitte immer daran denken:

Eine "Erste Hilfe"-Leistung durch den Rattenhalter kann und darf einen Tierarztbesuch nicht ersetzen!