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Die Ratte - Männchen oder Weibchen?

Ein wichtiger Aspekt bei der Rattenhaltung ist die Fähigkeit, Männchen und Weibchen auseinanderhalten zu können, auch und gerade wenn die Ratten noch sehr jung sind.

Ratten sollten in (gemischten) Gruppen gehalten werden und viele von uns Rattenliebhabern tun dies auch. Werden "neue" Ratten aufgenommen, sind das häufig sehr junge Tiere, die in ein bestehendes Rudel integriert werden, oder aus denen erst Gruppen gebildet werden. So kann es fatale Folgen haben, wenn das Geschlecht nicht erkannt und Männchen zu einer bestehenden gemischten oder Weibchengruppe gesetzt werden. Ratten erlangen sehr schnell die Geschlechtsreife (in der Regel bezeichnet man beim Menschen und häufig auch bei Tieren die Entwicklungsphase zwischen dem Kind- und Erwachsensein als Pubertät) , im Normalfall nach 50 bis 72 Tagen. Diese kann aber je nach Stamm und Wachstumgeschwindigkeit einzelner Individuen durchaus ein paar Tage nach oben oder unten variieren, jedoch keinesfalls mehrere Wochen. Sie ist zudem noch von weiteren Faktoren abhängig, wie z. B. von der Beleuchtung, die auch auf die Sexualbiologe erheblichen Einfluss hat, von Geruchsstoffen (Pheromone), von der Ernährung usw.

Wenige Augenblicke genügen einem Rattenpärchen, sich erfolgreich zu paaren. Es ist daher auch "gefährlich", Ratten beiderlei Geschlechts gemeinsamen Freilauf zu gewähren, im Glauben schnell genug eingreifen zu können.

Bei männlichen Ratten lassen sich nach 3 - 4 Wochen die Hoden erkennen. Solange dauert es, bis sie aus der Bauchhöhle nach "unten" gewandert sind. Wer das Geschlecht seiner jungen Ratten rechtzeitig bestimmen möchte, dem geben die beiden folgenden Bilder einen Anhaltspunkt, wie die Genitalregion beim Männchen (links) und beim Weibchen aussieht.

Geschlechtsmerkmale

Der Abstand After- Geschlechtspapille ist bei Böcken immer deutlich größer als bei weiblichen Ratten (bei Männchen etwa doppelt so groß als bei Weibchen) wie nachfolgende Tabelle zeigt. Männchen haben für Harnröhre und Geschlechtsorgan eine gemeinsame Öffnung, bei den Weibchen gibt es eine Harnröhrenöffnung (Clitoris) und eine Öffnung für die Vagina.



Außerdem sind bei weiblichen Ratten ab dem 8.Tag deutlich die Zitzen zu erkennen. Ein Weibchen hat auf jeder Seite 6 Zitzen, 3 an der Brust, eine am Bauch und zwei in der Leiste
Männchen Weibchen
Geburt 2,8 mm 1,2 mm
1 Woche 5,2 mm 2,7 mm
2 Wochen 8,9 mm 4, 9 mm
6 Wochen 21 mm 13 mm



Außerdem sind bei weiblichen Ratten ab dem 8.Tag deutlich die Zitzen zu erkennen. Ein Weibchen hat auf jeder Seite 6 Zitzen, 3 an der Brust, eine am Bauch und zwei in der Leiste.

Möchte ein Rattenhalter gerne Ratten beiderlei Geschlechts zusammen halten, was von Verhaltensforschern für die Heimtierhaltung durchaus empfohlen wird, dabei aber keinen Nachwuchs wünscht, wovon unbedingt abzuraten ist, so bleibt als Lösung die Kastration.
Die Frage, welches Geschlecht ist "unkomplizierter" oder "einfacher" in der Pflege, lässt sich nicht pauschal beantworten. In der Tendenz sind Weibchen viel agiler als Männchen, die im Wesen meist ruhiger sind und anhänglicher sein können. Aber auch das ist individuell sehr unterschiedlich und nicht unbedingt geschlechtsabhängig, sondern für das (spätere) Verhalten kommen mehrere Aspekte in Betracht, wie Herkunft, Haltung, Pflege, jeweilige Charaktereigenschaften, Erfahrung der einzelnen Individuen, Gruppenzusammensetzung usw. Es ist daher unbedingt empfehlenswert, eine kleine (oder auch größere) Gruppe beiderlei Geschlechtes (mit kastrierten Böcken) zu halten.

Zwitter?

Bei allen Tierarten gibt es so genannte Zwitter. Während der Entwicklung des Embryos werden weibliche und männliche Geschlechtsorgane angelegt. Durch Geschlechtschromosomen bestimmt entwickelt sich aber jeweils nur ein Geschlecht: männlich oder weiblich. Kommt es zu einer Entwicklungsstörung, ist eine Zwitterbildung (Hermaphrodit) möglich.
Meist tragen sie äußerlich die Geschlechtsmerkmale des einen oder anderen Geschlechts, haben aber innerlich auf der einen Seite einen Eierstock und auf der anderen Seite einen Hoden. Die Tiere sind immer steril und Eierstock/Hoden sind nicht vollständig ausgebildet. Äußerlich ist möglicherweise zu erkennen, dass der Abstand zwischen Anal- und Geschlechtsöffnung irgendwo zwischen dem eines Männchens und eines Weibchen liegt. Ein "Laie" kann das aber kaum sicher erkennen, bzw. ist in den meisten Fällen am lebenden Tier nicht so einfach festzustellen, ob es sich nun tatsächlich um einen Zwitter handelt.

Wenn keine Hoden zu sehen sind, ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass sie sich noch in der Bauchhöhle befinden, doch auch durch bloses Ertasten ist keine sichere Diagnose gewährleistet, da man aufgrund der Größe und Lage die Hoden nicht unbedingt in der Bauchhöhle "fühlt". Unter Umständen könnte eine Ultraschalluntersuchung Gewissheit bringen (nur wenige Tierkliniken verfügen aber über Ultraschallköpfe, die für kleine Säuger wie Ratten geeignet sind). In der Regel sollte es bei Ratten keine Kryptorchiden geben, da der Leistenkanal zeitlebens offen bleibt. Bei anderen Tierarten verschließt sich der Kanal nach der Geburt.
Durch eine Missbildung/Entwicklungsstörung kann es unter Umständen dazu kommen, dass die Hoden in der Bauchhöhle verbleiben. Meine Recherchen haben jedoch ergeben, dass dies bei Ratten äußerst selten ist. Haben Ratten Angst oder sind gestresst, können sie ihre Hoden in die Bauchhöhle "zurückziehen".
Dabei handelt es sich um einen Schutzreflex, mit welchem alte wie junge Ratten gleichermaßen reagieren. Das kann mitunter häufig vorkommen, zum Beispiel wenn Tiere, die es nicht gewöhnt sind, in den "Zwangsgriff" genommen werden (wie in der Versuchstierforschung), oder aber bei extrem ängstlichen Tieren, die grob gehandelt werden. Die Hoden verbleiben jedoch nur für kurze Zeit in der Bauchhöhle (etwa 1 Minute).

Häufig kommt es auch, vor allem bei noch nicht eingewöhnten, neuen oder ängstlichen Ratten durch einen (plötzlichen) Zwangsgriff (Fixierung) zu spontanem Absetzen von Urin und /oder Kot. Bei sehr zahmen, zutraulichen und eingewöhnten Tieren passiert dies in der Regel kaum bis gar nicht, mitunter jedoch durch plötzliches Erschrecken, bzw ungewohntem Handling (Zwangsgriff).