Ratten und andere Tiere?

Besser nicht!

Auch wenn immer wieder davon berichtet wird, dass sich beispielsweise Ratten und Katzen "vertragen", verhält es sich dabei wohl ähnlich wie mit dem "Welpenschutz" von Rattenbabys adulten Ratten gegenüber. Schon viele Rattenkinder haben ihr wenige Wochen altes Leben verloren, weil sie allzu sorglos mit Alttieren in einen Käfig gesteckt wurden. Der natürliche Jagdtrieb einer Katze zum Beispiel lässt sich auf Dauer nicht unterdrücken und kann durch irgendein Signal, wie etwa das plötzliche Davonrennen der Ratte ausgelöst werden. Das trifft auch für das natürliche Beuteverhalten zwischen Frettchen und Ratte, sowie Ratte und Maus zu.

Bereits die Anwesenheit von Katzen (manchmal auch von Hunden oder anderen Tieren) im gleichen Raum, die nicht unbedingt von den Ratten visuell wahrgenommen werden müssen, sondern durch den feinen Geruchssinn aufgenommen werden, kann durchaus eine Belastung/Bedrohung darstellen und sich auf Verhalten und Wohlbefinden auswirken.

Es ist grundsätzlich wenig ratsam, verschiedene Spezies, die sich aufgrund ihrer natürlichen Verhaltensweisen und unterschiedlichen Bedürfnissen voneinander oft gänzlich unterscheiden, miteinander zu vergesellschaften. Es mag zwar vereinzelt Ausnahmen geben, wo unterschiedliche Tierarten (häufig anzutreffen bei Hund und Katze) einen sogenannten "Burgfrieden" schließen, was um so wahrscheinlicher ist, wenn die Tiere zusammen aufwachsen. Verallgemeinern lässt sich das ganz sicher nicht, letztendlich reagiert jedes Individuum anders und hat während seiner Entwicklung unterschiedliche Erfahrungen gesammelt.

Die Akzeptanz von Tieren untereinander, die unter natürlichen Bedingungen in einem Beutefangverhältnis stehen, kann sich beispielsweise nur auf einen begrenzten Raum, wie etwa ein bestimmtes Zimmer beschränken (Burgfrieden). Begegnen sich diese Tiere, die sich augenscheinlich in besagtem Gebiet "vertragen" unter anderen Bedingungen und an einem anderen Ort, so kann der Freund durchaus zur Beute werden.

Auch nicht jeder Hund ist für eine "Freundschaft" mit Ratten geeignet, bzw. geht eine solche ein. Es gibt Hunde, denen ihr Mensch beibringen kann, mit Tieren der Wohngemeinschaft friedlich zusammenzuleben, d. h. sie haben gelernt, dass andere Tiere im Haus für sie "tabu" sind, während sie beispielsweise außer Haus Ratten (oder andere Kleintiere) durchaus jagen und töten können und würden.